Aller zwei Jahre ein Streckenrekord beim Miriquidi (beim Dunkelwaldrennen)     
Ralf Große erkämpft erneut einen Streckenrekord in Altenberg


Der Miriquidi findet aller zwei Jahre in Altenberg statt. Es ist das einzige 24 Stunden Rennen in Deutschland in der klassischen Technik. Es wurde nun bereits zum siebenten Male ausgetragen.
Ralf Große hat diesen Lauf schon mehrmals mitgemacht. Vor zwei Jahren lief er dieses Rennen ganz allein in der Einzelwertung. Unterstützt durch seine Gehilfen Ralf Jonissek, Meike Thiele und Steffen Otto gelang ihm dort eine kleine Sensation. Er gewann die Einzelwertung mit einem neuen, souveränen Streckenrekord, der ihm zwei Jahre zuvor durch Rennabbruch versagt blieb. Er lief 2017 348 km in einer Zeit von 23:51:35 Std. Ralf legte in dieser Zeit fast 100 km mehr zurück, als der alte Streckenrekord verzeichnete. Mit einer Stunde Schlafpause waren das 5336 Höhenmeter, auf 58 Runden a 6 km mit 92 HM, die er in den Beinen hatte. Ein sagenhafter Sieg.
Nachdem Otti nun zwei Mal bei diesem Rennen Ralf zur Seite gestanden hat, keimte bei ihm selbst eine kleine Lust, einmal solch ein Rennen mitzumachen. Ralf fragte dann nach einem halben Jahr später mal nach, ob das Interesse für dieses Rennen noch besteht. Otti hat dann einfach gemeldet und damit war das Zweierteam perfekt.
Nun begann erneut eine gezielte Vorbereitung auf solch ein außergewöhnliches Rennen.
Viele Skikilometer im Ausdauerbereich müssen dazu absolviert werden. Vor einer Woche lief Ralf noch den 50 km Iserlauf als Trainingslauf. Mit leicht angezogener Handbremse brauchte er aber die Kilometer in den Beinen.
So ging es gesund und voller Elan an das Projekt Miriquidi- Zweierteam. Und eigentlich sollte auch der bestehende Rekord in Angriff genommen werden. Auch dieser Rekord wurde 2017 durch das Team OSTL mit Thomas Lindig und Olaf Schau über 360 km festgeschrieben. Im Jahr 2017 waren sehr gute, schnelle Schneeverhältnisse.
Das dachten wir auch in diesem Jahr. Aber in den Höhen des Erzgebirgskammes war es verhältnismäßig warm. So dass es keine eisige Kruste gab. Der Schnee war überwiegend nass und sehr feucht. Das erschwerte die Rekordjagd um Einiges.
Nachdem das Rennen aber gestartet war und die Läufer so langsam in ihren Rhythmus gefunden hatten, sah es mit der Rekordjagd gar nicht mal so schlecht aus. Obwohl das Team von 2017 ganz schön vorgelegt hatte. Der immer gleiche Ablauf von Laufen, ca. 20 Minuten Erholung mit Essen, Skipräparation, Austreten und Umziehen hielt die Läufer über die ganze Zeit munter und aktiv. So verging eine Runde nach der Anderen.
Ein Dank soll hier auch noch mal an die Organisatoren gehen, die nicht nur eine gelungene Gesamtveranstaltung boten. Nein, es waren wieder die vielen Details dieser Veranstaltung, die sich einprägten. So zum Beispiel die überaus reichliche und vielseitige Verpflegung, die es die ganze Zeit des Rennens gibt. Da lassen sich die Köche rund um die Uhr was einfallen. „Aber nicht jeder kommt mit der reichhaltigen und vielseitigen Kost zurecht.“
Als die Rennsituation schon etwas fortgeschritten war und der Streckenrekord so langsam ins Auge gefasst wurde, legte man auch bei den Rundenzeiten noch eine kleine Schippe oben drauf. Das heißt, Ralf gab noch mal richtig Gas. Doch als er dann zum Wechsel kam, fehlte sein Partner. Was war los? Meike konnte nur die Mitteilung machen, dass Otti noch nicht vom WC zurück war.
Das bedeutete aber, dass Ralf gleich noch eine Runde dranhängen musste. Nichts mit ausruhen, essen, trinken und Ski herrichten. Weiter geht es eine Runde. Das geht erst mal ganz schön an die Psyche. Aber Ralf hat sich durchgekämpft. Aber dann musste auch Otti kämpfen. Mit leichtem Durchfall, Bauchschmerzen und einem leichten Wolf läuft es sich alles andere als optimal. Aber auch Otti ist ein Kämpfer und ein Quäler gegen sich selbst. Er hat gebissen bis zum Schluss. So gelang es den Beiden, dem Rekord von 2017 eine kleine Schippe aufzulegen. 18 Kilometer konnten die beiden, die unter den Namen „Zittauer Bummelbahn“ starteten, mehr laufen, als die Mannschaft in 2017. Mit 378 km setzten Ralf Große und Steffen Otto eine neue Bestmarke beim Miriquidi 2019 im Zweierteam. Das waren 63 Runden auf einer 6 km Runde und 5796 Höhenmeter.
Herzlichen Glückwunsch den Läufern und den Helfern dieses Rennens.
Ganz besonders eine Hochachtung an unsere Meike, die sich erneut als Profi- Renn- Unterstützungskraft hervorragend während des Rennens um die Bummelbahnläufer gekümmert hat. Die vielen 1000 Handgriffe, die da eben sein müssen. Meike bekommt das immer hin. Danke noch einmal für ihren Einsatz über die langen 24 Stunden. Auch Joni war wieder mit von der Partie. Doch in diesem Jahr hatte er sich vorrangig um seine Sportfreunde aus Berlin zu kümmern, die auch im Zweierteam an den Start gegangen waren.
Ein paar Stunden danach…
Meine logische Anfrage an Ralf war nun: „Und in zwei Jahren der Rekordversuch im Viererteam?“
Da schaute er mich etwas fragend an und sagte: „Aber nur, wenn ich drei OTTI’S in der Mannschaft habe.“
Vielleicht lässt sich da was machen!

V. Heinrich                                                              Februar 2019

Ergebnisse, Bilder, Ein Video gibt es bei FB.

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski